Die Krabbelphase ist im ersten Lebensjahr; die Leselern-Phase beginnt mit 6-7 Jahren.

Warum ist es wichtig fürs Lesen lernen, dass ein Kind gekrabbelt ist?

Das verbindende Element sind unser Gehirn und die frühkindlichen Reflexe.

Durch das Krabbeln bilden sich wichtige Bahnen im Gehirn. Es ist die erste Bewegung im Überkreuzmuster, die zum Beispiel für die Verbindung der linken und rechten Gehirnhälfte steht.

Für das Lesen braucht man die gute Vernetzung beider Hemisphären.

Ist die linke Gehirnhälfte nicht gut integriert, „rät“ das Kind gern die Wörter, statt genau zu lesen. Bei mangelnder Integration der rechten Gehirnhälfte fällt es schwer, Buchstaben zu Wörtern zu verbinden.

Das Krabbeln integriert zugleich frühkindliche Reflexe.

Das ist für das Lesen von großer Bedeutung. Der STNR (symmetrisch-tonische Nackenreflex) integriert sich zum Beispiel durch das Vor- und Zurückschaukeln im Vierfüßlerstand. Er hat beim Lesen Einfluss auf die Nah- und Ferneinstellung der Augen (und das klare Erkennen der Buchstaben). Der ATNR (assymmetrisch-tonischer Nackenreflex) beeinflusst die Zusammenarbeit beider Augen (binokulares Sehen) für das Lesen.

Was tun Sie nun, wenn Ihr Kind nicht krabbelt bzw. die Krabbelphase ausgelassen wurde?

So arbeitet die begleitende Kinesiologie:

  • bei Kindern im Krabbelalter, die nicht krabbeln wollen: Wichtig ist zuerst, das Kind nicht vorzeitig zum Laufen zu animieren (zum Beispiel durch das Führen des Kindes an den Händen), sondern es sich frei auf halber Höhe bewegen zu lassen, bis es die Entwicklungsschritte selbständig tätigt.Kinesiologisch unterstützen wir das Kind mit verschiedenen Übungen / Bewegungen für die Integration des Überkreuzmusters im Gehirn. Ein Beispiel dafür sind passiv durchgeführte Überkreuzbewegungen.
  • bei Kindern im Kita- und Schulalter:Wir integrieren das Gehirn und frühkindliche Reflexe in Balancen, zum Beispiel mit Brain-Gym ®, Touch for Health, Bal-A-Vis-X und dem Rhythmischen Bewegungstraining nach Blomberg.Eltern unterstützen Ihr Kind mit Brain-Gym- Bewegungen, die in den Tagesablauf einbezogen werden.
    Pädagogen und Erzieher führen Übungen auf grobmotorischer Ebene durch, die das Gehirn vernetzen. Das gelingt besonders gut mit den 26 Bewegungen aus dem Brain-Gym ®.

    Zudem können Kinder in kinesiologischen Lernberatungen gezielt balanciert werden. Workshops für die Kita und die Schule bereiten Erzieher/innen und Pädagogen/innen auf die Anwendung von absichtsvollen Bewegungen im Kita-/Schulalltag vor.

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